1. Der EV-1 hatte urspruenglich eine Bleibatterie von GM, kein Nickel Metal-Hydride. Mit Bleibatterie war die Reichweite ca 100km. Uebrigens, das "M" steht nicht fuer "Magnesium" sondern fuer "Metall"-Hydrid. Das Metall ist Nickel.
2. Das Ding hatte einen "cw Wert" jenseits von gut und boese.Ich glaube mich an 0.2 zu entsinnen. Selbst der Fahrzeugunterboden war mit Luftfuehrungskanaelen versehen und war wie ein Fluegelprofil geformt.
3. Noch wichtiger, das Ding wog "fast nichts" (z.B. Magnesium Sitze) Merke, der Benzinverbrauch ist bis zu ca. 70kmh proportional zum GEWICHT, darueber kommt der Luftwiderstand zum Tragen (proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit). Sprich, mit dieser SEHR aufwendigen Technik kostete das Auto WESENTLICH mehr als ein Serienfahrzeug.
Und noch VIEL schlimmer, eine Batterie mit einer Reichweite fuer den EV-1 von deinen 220km kostete realistisch gesehen ca. $5,000.- ("Kosten" nicht "Verkaufspreis"). Vergleiche das einmal mit den Kosten fuer einen Benzintank.
4. Zur Thema "Verschrottung" und zum "Leasing":
a. In Kalifornien darf kein Produkt unter Selbstkosten verkauft werden! (ein Gesetz). Daher musste das Auto 'verleast' werden.
b. Es gab keine Versicherung die den EV-1 fuer einen Privatmann versichert haette. Grund, Sorge, was passiert, wenn bei einem Unfall ein Unfallbeteiltigter oder ein Unfall-Helfer an einem elektrischen Schlag stirbt. Das war damals noch nicht genuegend geklaert. Daher konnten die Fahrzeuge auch nicht an die "Besitzer" weitergegeben werden. Zudem Frage, wer wartet die Dinger nach Ablauf des Leasing Vertrags?
5. Wenn der elektrische Strom genauso hoch wie Benzin versteuert wird, stimmt deine Rechnung zu den Kosten NICHT mehr! Benzinsteuern in den USA sind noetig, um den Strassenbau zu finanzieren. Zudem, wer bezahlt den Ausbau des Elektrizitaetsnetzes? In den USA gilt in etwa, dass 30% des "Oelverbrauchs" auf Autos und Lastwagen entfallen. D.h. VERDOPPLUNG der derzeitigen Stromversorungkapazitaet notwendig! Und das gilt fuer jeden einzelnen Haushalt (Anschlusswert), fuer die Zahl der Kraftwerke (derzeit ~ 30% Nuklear, ~ 30 Erdgas, Rest Kohle), fuer die Hochspannungsleitungen und fuer die lokalen Trafos (du kennst sie aus Hollywood Filmen - in jeder Strasse, hoch auf einem Leitungsmasten). Wie Coris Airport dir schon schrieb, das Elektro-Auto koennte zunaechst einmal teurer als Benzin werden, weil die E-Werke sich die Finanzierung dieser neuen Infrastruktur bei "uns" abholen werden.
Frage: Seid ihr in Deutschland nicht gerade dabei, jede Menge Kernkraftwerke abzuschalten? So, jetzt stelle dir einmal vor, bei euch wuerden 30% der Kraftwerke abgeschaltet (weil "Nuklear"), und dann braucht ihr mit den neuen Elektro-Autos insgesamt so ca. das 1 1/2-fache der E-Werks-Kapazitaeten, bevor die Kernkraft eliminiert wurde. Allein mit Windkraft oder gar mit "Solarenergie" geht das bei euch im verregnet 'dunkelen' Deutschland auf gar keinen Fall.
6. Der Grossversuch damals in Sued-Kalifornien war NICHT nur wegen der "sauberen Luft", sondern weil in Sued-Kalifornien die Autos nicht geheizt werden muessen. Waere der gleiche Versuch in Detroit gemacht worden, dann haette der EV-1 im Winter eine Reichweite statt von 100km von nur 20-30km gehabt.
7. Der EV-1 haette einen Benzinverbrauch von mehr als 80mpg gehabt, also von weniger als 3ltr/ 100km, WENN er mit einem Benzin/ Dieselmotor ausgeruestet worden waere..