Frage:
GM und die Elektroautos?
xX Orion Xx
2011-10-01 03:26:17 UTC
1996 brachte General Motors ein rein elektrisches Auto auf dem Markt das eine Reichweite von 220 km hatte und es verwendete die Nickel Magnesium Batterie. GM hielt sich das Recht vor, nach ablauf des Vertrags mit dem Kunden der 4 Jahre hielt, das Auto zu verschrotten und die Batterie Eigentum von GM bleibt genau so wie das Auto logischerweise.

Wie kann es sein das ein E-Auto aus 1996 eine höhere Reichweite hatte( mit für heutige Maßstäbe veraltete Batterie Technik) als die neuen Modelle von Renault die nur eine Reichweite von maximal 185 haben.

Wird dieser Umschwung für eine Saubere Zukunft durch die Großen Auto Firmen gedämpft, damit die Öl Konzerne und all die anderen weiter Geld scheffeln können? Der Preis pro Barrel würde so tief sinken wie nie zu vor, wenn alle Elektro Autos hätten.
Vier antworten:
Heinz
2011-10-01 17:10:36 UTC
1. Der EV-1 hatte urspruenglich eine Bleibatterie von GM, kein Nickel Metal-Hydride. Mit Bleibatterie war die Reichweite ca 100km. Uebrigens, das "M" steht nicht fuer "Magnesium" sondern fuer "Metall"-Hydrid. Das Metall ist Nickel.



2. Das Ding hatte einen "cw Wert" jenseits von gut und boese.Ich glaube mich an 0.2 zu entsinnen. Selbst der Fahrzeugunterboden war mit Luftfuehrungskanaelen versehen und war wie ein Fluegelprofil geformt.



3. Noch wichtiger, das Ding wog "fast nichts" (z.B. Magnesium Sitze) Merke, der Benzinverbrauch ist bis zu ca. 70kmh proportional zum GEWICHT, darueber kommt der Luftwiderstand zum Tragen (proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit). Sprich, mit dieser SEHR aufwendigen Technik kostete das Auto WESENTLICH mehr als ein Serienfahrzeug.



Und noch VIEL schlimmer, eine Batterie mit einer Reichweite fuer den EV-1 von deinen 220km kostete realistisch gesehen ca. $5,000.- ("Kosten" nicht "Verkaufspreis"). Vergleiche das einmal mit den Kosten fuer einen Benzintank.



4. Zur Thema "Verschrottung" und zum "Leasing":

a. In Kalifornien darf kein Produkt unter Selbstkosten verkauft werden! (ein Gesetz). Daher musste das Auto 'verleast' werden.

b. Es gab keine Versicherung die den EV-1 fuer einen Privatmann versichert haette. Grund, Sorge, was passiert, wenn bei einem Unfall ein Unfallbeteiltigter oder ein Unfall-Helfer an einem elektrischen Schlag stirbt. Das war damals noch nicht genuegend geklaert. Daher konnten die Fahrzeuge auch nicht an die "Besitzer" weitergegeben werden. Zudem Frage, wer wartet die Dinger nach Ablauf des Leasing Vertrags?



5. Wenn der elektrische Strom genauso hoch wie Benzin versteuert wird, stimmt deine Rechnung zu den Kosten NICHT mehr! Benzinsteuern in den USA sind noetig, um den Strassenbau zu finanzieren. Zudem, wer bezahlt den Ausbau des Elektrizitaetsnetzes? In den USA gilt in etwa, dass 30% des "Oelverbrauchs" auf Autos und Lastwagen entfallen. D.h. VERDOPPLUNG der derzeitigen Stromversorungkapazitaet notwendig! Und das gilt fuer jeden einzelnen Haushalt (Anschlusswert), fuer die Zahl der Kraftwerke (derzeit ~ 30% Nuklear, ~ 30 Erdgas, Rest Kohle), fuer die Hochspannungsleitungen und fuer die lokalen Trafos (du kennst sie aus Hollywood Filmen - in jeder Strasse, hoch auf einem Leitungsmasten). Wie Coris Airport dir schon schrieb, das Elektro-Auto koennte zunaechst einmal teurer als Benzin werden, weil die E-Werke sich die Finanzierung dieser neuen Infrastruktur bei "uns" abholen werden.



Frage: Seid ihr in Deutschland nicht gerade dabei, jede Menge Kernkraftwerke abzuschalten? So, jetzt stelle dir einmal vor, bei euch wuerden 30% der Kraftwerke abgeschaltet (weil "Nuklear"), und dann braucht ihr mit den neuen Elektro-Autos insgesamt so ca. das 1 1/2-fache der E-Werks-Kapazitaeten, bevor die Kernkraft eliminiert wurde. Allein mit Windkraft oder gar mit "Solarenergie" geht das bei euch im verregnet 'dunkelen' Deutschland auf gar keinen Fall.



6. Der Grossversuch damals in Sued-Kalifornien war NICHT nur wegen der "sauberen Luft", sondern weil in Sued-Kalifornien die Autos nicht geheizt werden muessen. Waere der gleiche Versuch in Detroit gemacht worden, dann haette der EV-1 im Winter eine Reichweite statt von 100km von nur 20-30km gehabt.



7. Der EV-1 haette einen Benzinverbrauch von mehr als 80mpg gehabt, also von weniger als 3ltr/ 100km, WENN er mit einem Benzin/ Dieselmotor ausgeruestet worden waere..
2011-10-01 10:50:56 UTC
Heutige Autos müssen viel schärfere Sicherheitsrichtlinien erfüllen, sind bei gleicher Größe also einiges schwerer, was die Reichweite verringert.



Man kann auch bei heutigen Modellen problemlos die genannte Reichweite erreichen, nur sollte man dann auf einiges verzichten (Heizung, Klimaanlage, Radio etc.). Davon abgesehen, dass die für den EV1 genannte Reichweite auch nur unter optimalen Bedingungen erreichbar war.



Das Kernproblem ist und bleibt aber, dass man auch heute noch nicht über leichte und gleichzeitig auch bezahlbare (!!) Stromspeicher mit ausreichend Kapazität verfügt. Es gab zwar erhebliche aber eben noch immer nicht ausreichende Fortschritte.
Tahini Classic
2011-10-01 10:52:58 UTC
Der alte EV-1 war schon toll. Ich habe ihn mir mal angeschaut, 1996, in Phoenix, AZ. Aber er bestand eben fast ausschliesslich aus Batterien - das Ding war so zugebaut mit denen, dass es wirklich nur ein Zweisitzer sein konnte, mit kleinem Kofferraum.



Reichweite beim E-Auto kommt uebrigens nicht nur von den Batterien - die Firma Nesselsdorfer Wagenwerke (spaeter bekannt als Tatra in der Tschechei) hatte 1897 bereits einen E-Wagen; das war ein kleiner Lastwagen mit Bleiakku, der es auf 420km Reichweite brachte - bei einer Geschwindigkeit von 5 Meilen pro Stunde. Das war damals die zulaessige Geschwindigkeit fuer Autos in Maehren.



Dass E-Autos den Oelpreis senken koennten, ist uebrigens nicht gesagt. Zum einen breiten sie sich nicht so rasant aus, dass das in kurzer Zeit viel ausmachen wird - und zum anderen treibt die sich weiter forcierende Oelknappheit den Preis hoch, auch ohne dafuer auf lange Sicht die Autowelt zu brauchen: Plastikherstellung, Flugverkehr, Heizungsanlagen, und Stromherstellung an sich werden fuer einen hohen Preis sorgen, speziell mit dem Sog, den China zunehmend ausueben wird.
2011-10-01 10:52:23 UTC
ja,aber wer kauft denn schon so ein Auto? Noch nicht mal wenn die Reichweiten 1000 km betragen und diese Autos billiger werden...es werden immer dickere und stärkere Autos gekauft und wenn das Benzin 10 Euro kosten würde,den reichen ist dies ebenso wurscht wie die Umwelt!!!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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